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Sunday 19 November 2017

Der Parkbank Pinkler: rück>zwo>und>zwo

„Jenseits vom Bewusstseinsstrome. Da sind Tropfen.”
—Na Toll (1917 a. Chr.)

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Blick. Blick. Blick. Blick. So ging er gehend durch den Betonwald und kam kommend nach Hause. Dort saß er sitzend und aß er essend vor seinem Lieblingsfernsehprogramm. Sie dagegen, anwesend schon dagewesen, schlief einschlafend vor den Fernseher ein. Sind das zwei Menschen?

Blick. Die von Glotzer angeblickten Bilder leuchten die Glotzer ab, obwohl die Glotzer glauben, es sei umgekehrt. Das Bewegtbild erleuchtet die Glotzergesichter, dahinter wird nicht unbedingt eingeleuchtet. Die, die projizieren, projizieren pur, nur in die eine Richtung überall. Zu wievielt seid ihr?

Blick. Ein Weltbild. Eine Sicht. Geprägt von der Hauptstadt. Der Einblick, dass „Stadtbild” bedeutet jene urbane Kulisse mit skizziertem Umriss aus irgendeinem kreativen Kopf der Tourismusbranche sowie die Ansicht, die von gesammelten Stadterfahrungen bestimmt wird. Diese sind nicht notwendigerweise der Weisheit letzter Schluss. Weniger so Straßenregelweisheiten.

Blick. Bilder bluten. Da saß einer lesend im Obergeschoss, als ein ungewöhnlich stark Vierreifenquietschen von der Straße erschallte, gefolgt vom Rums samt Erschütterung, die irgendwann mal zu erwarten wäre, wenn einer an einer Hauptstraße wohnt. Trotzdem waren die Menschenschreie darauf aufwühlender als man hätte ahnen können. Um ein Epos abzukürzen, waren es zwei Touristinnen, die, gemäß dem Berlinerbild, davor doch brav an der Straßenecke warteten, als ein Kleinlieferwagenfahrer nicht gerade so aufrecht bei Rot über dieselbe Kreuzung fuhr. Es kam zum Zusammenstoß mit einem anderen Pkw, der geschleudert wurde und bis in den zwischen den Touristinnen stehenden Ampelmast abprallte.

Blick. Hinuntersehen, wie der unschuldige Pkw Fahrer hätte ansehen müssen, wie seiner Auto diejenige getroffen hat, die sich an Verkehrsregeln, und praktisch  den Verkehrsampelmast, festhielten. Und danach wie das Auto so entsetzlich ironisch eine von dieser eine Halbstunde lang zum Gehwegs Blindenleitstreifen festgenagelt hielt, als wäre das ein Straßenschild,  das sagt: Physikalische Gesetze übertreffen die vom Straßenverkehr.

Das wäre 3.834 Jahre her, plus oder minus eine Ewigkeit. Davor ist Daniel D. Löwe ganz allein. So ist er immer noch, doch pustend seine Blüten in den Himmel hinein. Der Strom meint heute noch, jede Blüte sein eigenes Leben sei. Die Eigenerfahrung stammt jedoch als wie von einer Himbeere her, deren Kügelchen nichts davon wissen dürften, genausowenig wie Daniel D. Löwe noch wisse, ganz allein zu sein.

So ist es aber gewöhnlich, auch für eine Sammelsteinfrucht, allein im Himmel über sich selbst zu herrschen ohne die Herrschaft über sich selbst zu erkennen, wobei deren Kügelchen über illusorische Besinnung annehmen, aufeinander zu warten, gegeneinander zu fahren.

Daniels unbewusste Botschaft bedeute, dass auch der lebensgefährliche Lebensgefährte  ungefähr ungefährlich ist. Denn wer schwimmt dem Anschein nach gegen den Strom, ist tatsächlich nur Daniel, der redend mit sich selbst redet und sich gleichsinnig bewegend im Nebenstrom bewegt. Der Strom fließt fließend überall, wenngleich nur dort, wo sich einer befindend befindet.

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